"Uns ist nicht bange vor der Zukunft"

GEISS-NIDDA - (ten). Dass sie in jeder Beziehung in die Fußstapfen ihrer älteren Kameraden treten können, bewies die Jugendfeuerwehr Geiß-Nidda/Bad Salzhausen mit dem Kommersabend zu ihrem 40-jährigen Bestehen. Die Kinder und Jugendlichen präsentierten in der Turnhalle Geiß-Nidda einen abwechslungsreichen Überblick über die Geschichte der Nachwuchswehr.

 

Dabei hatten sie für die Chronik eine eigene Form gefunden. In einer Videoprojektion ließen sie die vier Jahrzehnte Revue passieren. Die etwas älteren Gäste erinnerten sich an ihre Jugend, als Bilder von Bonanza-Rädern, Pop-Gruppen und Vokuhila-Frisuren – mit zeittypischer Musik unterlegt – auf der Leinwand erschienen. Parallel zu den kulturellen Symbolen des Jahrzehnts setzten die Autoren des Rückblicks ihre eigene Geschichte als Jugendfeuerwehr, von der Gründung im Februar 1974 über den Zusammenschluss der beiden Jugendwehren aus Geiß-Nidda und Bad Salzhausen bis heute.

Besonders erwähnt wurde der bereits verstorbene Adi Jäger Junior, der einst den entscheidenden Anstoß zur Gründung der Jugendfeuerwehr Bad Salzhausen gegeben hatte. Die Geschichte ihrer Mitglieder machte aber auch deutlich, wie wichtig die Jugendfeuerwehr für die heutige Feuerwehr ist. 62 Prozent der Einsatzkräfte kommen aus der eigenen Jugendabteilung. Die Zeitreise erinnerte ebenso an das erste Zeltlager in Geiß-Nidda vor über 30 Jahren und an große Einsätze. Darunter waren ein schweres Busunglück in Geiß-Nidda und der Brand des Badehauses in Bad Salzhausen 1980.

In einer kleinen Modenschau präsentierte die Jugendfeuerwehr ihre Vereinskleidung im Wandel der Jahrzehnte. Mussten dabei die Jungen die Models geben, hatten anschließend die Mädchen ihren großen Auftritt. Als Firegirls zeigten sie dem Publikum einen schwungvollen Tanz. Passend zur WM hatten sie eine Choreographie auf das brasilianische „Ai Se Eu Te Pego“ (Nossa, Nossa) entwickelt.

„Uns ist nicht bange vor der Zukunft“, freute sich der Geiß-Niddaer Wehrführer Thorsten Nagel. „Wir haben eine starke Jugendgruppe, wir haben eine starke Mädchengruppe.“ Bürgermeister Hans-Peter Seum griff diese Worte auf. „Uns als Magistrat ist auch nicht Angst und Bange um die Zukunft der Feuerwehr.“ Seum dankte den Ehrenamtlichen, die dafür gesorgt haben, dass der Verein so lebendig ist. Die Jugendlichen forderte er auf, der Feuerwehr und dem Einsatz für ihre Mitmenschen treu zu bleiben. Stadtbrandinspektor Matthias Holland erinnerte an die Bedeutung der Jugendfeuerwehren. „Ich weiß nicht, was unsere Feuerwehren heute wären, wenn unsere Vorgänger nicht die Jugendfeuerwehr gegründet hätten.“ Er lobte die gute Ausbildung der Jugendlichen in Geiß-Nidda und Bad Salzhausen, die sich bei Wettbewerben regelmäßig in vorderen Plätzen beweise. „Wenn man sieht, wie viele Jugendliche ihren Weg in die Einsatzabteilungen gefunden haben, weiß man, wie wichtig die Jugendfeuerwehr ist“, betonte auch Ortsvorsteherin Brigitte Müller.

Die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Christine Jäger grüßte die Jugendlichen nicht als Politikerin, sondern als Bürgerin, deren Familie eng mit der Geschichte der Feuerwehr verbunden ist. Ihr Bruder war es, der einst maßgeblich die Gründung der Jugendfeuerwehr vorantrieb. Sie wünschte sich, auch das 50., 60. und 70. Jubiläum der Jugendabteilung feiern zu können. Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis dankte den Jugendlichen für den kurzweiligen Kommersabend. 

Den Abschluss bildeten Ehrungen. Die stellvertretenden Stadtjugendfeuerwehrwarte Katja Lind und Christopher Heldt wurden mit der Christophorus-Medaille in Bronze ausgezeichnet. Der Jugendfeuerwehrwart von Geiß-Nidda/Bad Salzhausen, Hans-Joachim Lind, erhielt diese Auszeichnung in Gold. „Das war mal fällig, besonders für unseren Jugendfeuerwehrwart“, erklärte Nagel. „Woanders hätte der schon ganz andere Nadeln an sich hängen.“

 

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